Ende September/Anfang Oktober besuchte eine PDUM-Delegation die Hauptstadt der Republik Moldau, Chişinău, und die ukrainische Stadt Odesa.
In Chişinău fanden unter anderem Gespräche mit dem deutschen Botschafter Hubert Knirsch, der österreichischen Botschafterin Stella Avalione, der Schweizer Vertretung in Moldau, Vertretern der Stadtverwaltung sowie unseren neuen Partnern vom Verein „Partnerschaft Moldova- Germana“ (PMG) statt. Daneben wurden auch Einrichtungen der Zivilgesellschaft wie die der Invalidenvereinigung Chişinău und das Kulturzentrum mit Bibliothek „I. Mangher“ besucht. Ziel war es, zu erfahren, welches aus Sicht der Auslandsvertretungen zentrale Handlungsfelder entwicklungspolitischer Zusammenarbeit sind und welche Kooperations- und Förderprojekte möglich wären. Insbesondere die deutsche und österreichische Botschaft stellen ihre Aktivitäten unter das übergreifende Ziel, Reformen zur Integration der Republik Moldau in die EU zu begleiten.
Konkrete Handlungsfelder sind die Bekämpfung der Korruption, auch die Abwehr russischer Desinformationskampagnen sowie Informationen zu EU-Beitrittsperspektiven im ländlichen Raum, da es dort teils erhebliche Vorbehalte gegenüber einem EU-Beitritt gibt. Soziale Herausforderungen in dem osteuropäischen Land werden verschärft durch die hohe Zahl an Geflüchteten aus dem Nachbarland Ukraine sowie durch die sehr hohe Anzahl von jungen, gut ausgebildeten Menschen aus der Republik Moldau, die ihr Land verlassen haben, um eine Zukunft in EU-Ländern zu finden. Im Anschluss an den Besuch haben sich PDUM und PMG abgestimmt, um einen gemeinsames Projekt zur Stärkung der zivilgesellschaftlichen Zusammenarbeit beim Auswärtigen Amt zu beantragen. Wir werden hierzu zeitnah informieren. Ein Highlight und guter Abschluss des Aufenthalts in Chişinău war die Einladung des deutschen Botschafters zur Feier anlässlich des Tags der Deutschen Einheit.
In Odesa konnte die PDUM-Delegation u.a. mit der Direktorin der Abteilung Internationale Beziehungen der Oblast Odesa sowie mit dem Direktor für internationale Beziehungen und Kultur der Stadt Odesa führen. Von Vorteil war, dass im Vorfeld über Gespräche mit der neuen Partnerstadt von Odesa, der Landeshauptstadt Mainz, direkte Kontakte zu den Vertretungen aufgebaut werden konnten. Die Delegation informierte über die Aktionsfelder von PDUM und beriet mitden ukrainischen Partnern über mögliche Kooperationen. Die Vertreter der staatlichen Behörden zeigten großes Interesse an der Arbeit von PDUM und wünschten sich eine weitere Intensivierung der bestehenden Städtepartnerschaften, aber auch ein deutliche Stärkung der zivilgesellschaftlichen Kontakte.
Letzteres war dann auch ein zentraler Aspekt bei den Gesprächen mit den Dekanen des Ukrainisch-Deutschen Instituts (UDI) an der Nationalen Universität „Odesa Polytechnka“ (NUOP). Der Rektor der NUOP dankte für die bisherige Unterstützung.
In Treffen mit VertreterInnen der GIZ sowie teils langjährigen KooperationspartnerInnen wurde die Gründung eines Partnerschaftsvereins für Odesa beraten. Diesen Prozess werden wir in den kommenden Wochen begleiten. Einen besonderen Dank sprachen auch der Lehrkörper und SchülerInnen der Schule Nr. 90 Odesa, ein Gymnasium mit erweitertem Deutschunterreicht, aus. Der Besuch der PDUM-Vertretung wurde auch von Luftalarm begleitet, am letzten Besuchstag noch dazu durch ein Hochwasser mit mehreren Toten, parallel wurde durch russische Drohnen die Energieversorgung Odesas angegriffen.